Glamping: Tipps und Tricks für luxuriöse Modernisierung im Camper
Ein Plätzchen zum Zelten mitten in der Natur, nur mit dem Nötigsten – so das traditionelle Bild vieler Campingplätze. Aber immer mehr Plätze bieten inzwischen auch Möglichkeiten zum Glamping an. Dieser Trend setzt sich immer weiter fort - und das hat gute Gründe. Glamping ist die Verbindung von Glamour und Camping und spricht all diejenigen an, die einen luxuriösen Urlaub zum Beispiel in Safarizelten, Tippis, Baumhäusern oder Lodges verbringen möchten. Wen das Glamping-Fieber gepackt hat und dabei nicht auf den eigenen Camper verzichten möchte, der kann aus dem Camper seinen eigenen „Glamper“ machen. Selbst wenn das Gefährt schon einige Jahre auf dem Buckel hat, kannst du es mit ein paar cleveren Tricks und guten Ideen luxuriös umgestalten. Denn Glamping im eigenen „Glamper“ ist etwas ganz Besonderes und der Aufwand lohnt sich!Ein Camper mit überdachtem Außenbereich bietet noch mehr Komfort.
Inspiration holen
Der erste Schritt zum eigenen Glamour-Camper besteht darin, sich Inspiration zu holen. Dazu sind zum Beispiel private Blogs geeignet, die über die Renovierung von Campern berichten. Schau dir doch mal den englischsprachigen Blog von Sarah Lemp an. Sie hat bereits mehrere Wohnwagen renoviert und beschreibt ihre Projekte in sehr aussagekräftigen Bildern und Worten. Die Vorher-Nachher Bilder sind sehr hilfreich, um sich die Gestaltungsmöglichkeiten vor Augen zu führen und zu sehen, welche Wirkung stimmige Farbkonzepte ausüben. Übrigens: Im frisch gestylten Camper macht Glamping auch im eigenen Garten Spaß!
Tipp 1: Farbkonzept festlegen
Damit der Camper glamourös wird, braucht es ein Farbkonzept. Hier geht es darum, sich nicht zu verzetteln, sondern auf Farbkombinationen zu setzen, die harmonieren und gefallen. Glamour hat nicht unbedingt etwas mit Gold und Schnickschnack zu tun. Glamping bedeutet auf kleinem Raum mit hochwertiger Ausstattung und überlegtem Farbkonzept eine komfortable Einrichtung mit hohem Nutzwert zu erschaffen. Die Kunst ist, dabei den eigenen Stil umzusetzen.
Farben beeinflussen die Stimmung. Sie verleihen einem Raum eine individuelle Ausstrahlung, sorgen für Wohnlichkeit und eine ganz eigene Atmosphäre. Farben beeinflussen auch die Wirkung des einfallenden Tageslichts und können Räume behaglicher, beruhigender oder größer erscheinen lassen. Die Farbwahl ist deshalb so wichtig, weil sich mit ihr das Empfinden beim Eintreten in den Camper verändern lässt.
Je kleiner der Raum ist, desto wichtiger wird das Farbkonzept. Dabei ist zu bedenken, dass ein Raum höher wirkt, wenn die Decke heller als die Wände ist. Bei länglichen Räumen erscheint die Fläche kompakter, wenn an der Stirnseite eine kräftige Farbe gewählt wird. Wenn du den Bodenbelag in einem dunkleren Farbton wählst als die Wände, wirkt der Raum größer. Außerdem ist es ratsam, einen durchgängigen Bodenbelag in einer Farbe und einem Material zu wählen. Falls du dich intensiver mit Farbkonzepten auseinandersetzen möchtest, ist der Beitrag „Das perfekte Farbkonzept“ ein guter Einstieg.
Original ausgestattete Camper haben einen besonderen Charme. Allerdings bedeutet Originalität auch, auf den verfügbaren Luxus der heutigen Zeit zu verzichten.
Welche Farbe ist die richtige? Ein paar Anregungen.
Natürlich ist es eine Geschmacksfrage, welche Farbe passt. Deshalb sind unsere Tipps lediglich als Vorschlag zu verstehen. Entfalte deine eigene Kreativität!
- Gelbtöne lassen uns an die Sonne, an Wärme und Lebensfreude denken.
- Duftiges Blau lässt einen Raum kühl, luftig und weit wirken und weckt Erinnerungen an das Meer.
- Rot und Orange lösen Assoziationen an Feuer und Leidenschaft aus.
- Grüntöne wirken beruhigend und ausgleichend.
Hast du dich auf eine Grundfarbe festgelegt, ergänzt du komplementäre oder harmonierende Farben. Komplementärfarben bringen mehr Lebhaftigkeit ins Spiel, harmonierende Farben sorgen für einen beruhigenden Effekt.
Tipp 2: Wert auf Qualität und Features der Küchengeräte legen
Ein wichtiger Aspekt bei der Ausstattung des Campers stellen die Qualität des Mobiliars und der elektrischen Geräte dar. Komfort steht an oberster Stelle und dazu gehört auch, dass die Küche perfekt mit Küchengeräten wie Geschirrspüler, Mikrowelle und Herd ausgestattet ist. In Abhängigkeit von der Platzsituation kann der Geschirrspüler zum Beispiel freistehend, voll integriert, teilintegriert oder als Unterbau-Maschine berücksichtigt werden. Gleiches gilt für den Kühlschrank und andere elektrische Geräte. Mithilfe von Vergleichstabellen lässt sich das jeweils passende Modell rasch finden.
Perfektion ist Ansichtssache. Es kommt darauf an, dass der Küchenbereich das Maß an Komfort bietet, das zum persönlichen Glamping-Glücklichsein notwendig ist. Wer beim Glamping viel und gerne selbst kocht, stattet die Küche sicherlich recht umfangreich aus. Wer hingegen lieber auswärts isst und gesteigerten Wert auf eine umfangreiche Kaffeeauswahl legt, gönnt sich einen hochwertigen Kaffeespezialitäten-Bereiter.
Tipp 3: Bequeme und gut stützende Polster wählen
Bei der auf Polsterung der Sitzgelegenheiten ist Bequemlichkeit das A und O. Wer an dieser Stelle spart, wird sich sehr ärgern, denn wenn es sich im Camper nicht bequem sitzen lässt, nützt die beste Farbwahl und die perfekteste Küchenausstattung wenig. Die Sitzecke im Küchenbereich sollte genauso komfortabel und gemütlich sein wie die Koje im Schlafbereich. Campingmatratzen und Polster gibt es in unterschiedlichen Qualitäten. Wer sich viel im Wohnwagen aufhält, setzt auf Kaltschaummatratzen. Folgende Qualitäten von Kaltschaummatratzen empfehlen sich:
- HR 40/25 – 30 bis 70 kg Körpergewicht
- HR 40/30 – bis 90 kg Körpergewicht
- HR 40/40 – bis 120 kg Körpergewicht
- HR 45/50 – bis 150 kg Körpergewicht
Für Gelegenheitscamper kommen Polyurethan-Schaumstoff-Matratzen in Betracht. Diese gibt es in folgenden Qualitäten
- PUR 18/20 - 30 bis 70 kg Körpergewicht
- PUR 25/40 - bis 90 kg Körpergewicht
- PUR 35/50 - bis 120 kg Körpergewicht
- PUR 40/70 - bis 150 kg Körpergewicht
Unterm Strich lässt sich sagen, dass Kaltschaummatratzen qualitativ gesehen die bessere Wahl sind.
Die Praxis: Renovieren und gestalten – Tipps und Tricks für mehr Glamour
Sind das Farbkonzept und die Ausstattung mit Möbeln und Geräten geklärt, geht es endlich an die Praxis. Damit du mit Schwung deinen alten Camper zu neuem Glanz verhelfen kannst, folgen jetzt die besten praktischen Tipps, die zusätzlich Pfiff, Luxus und Gemütlichkeit bringen.
- Hochwertige Materialien wählen
Ein luxuriöses Interieur steht und fällt mit der Qualität der Materialien. Billiger Pressspan, instabiles Plastik oder superdünne Stoffe sind fehl am Platz. Stattdessen ist es wichtig, bei Neuanschaffungen bis ins Detail auf gute und stabile Qualität zu achten. Wichtig: Qualität bedeutet nicht unbedingt die teuersten Produkte zu kaufen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte stimmen. - Textilien sorgfältig auswählen
Die Textilien sind ein Haupt-Gestaltungselement im Camper. Die Farben und Muster beeinflussen die Gesamtwirkung immens. Frische, neue Gardinen verändern den Eindruck sofort. Stoffe gibt es im Baumarkt, online oder im Stoffgeschäft um die Ecke. Wenn du die Polster beziehst, solltest du dich für einen qualitativ hochwertiges Material in einer neutralen Farbe entscheiden. Mit Accessoires wie Decken, Kissen und Dekoartikeln lässt sich dein Camper unkompliziert aufpeppen und du hast die Möglichkeit, den Style später leichter zu verändern. Vergiss den Schlafbereich nicht! Neue Bettwäsche in passenden Farben und viele gemütlich Kissen perfektionieren den luxuriösen Eindruck. - Frontsitze beziehen
Wenn die Frontsitze neu bezogen werden, kann es hilfreich sein, wasserabweisende Bezüge zu verwenden. Das ist eine gute Idee, wenn ihr auf Reisen viel im Wasser seid und schon mal mit feuchten Badeshorts auf den Fahrersitz springt. Wer nicht auf Dauer auf Wasserabweisenden Bezügen sitzen möchte, lässt sich entsprechende Überzüge maßschneidern oder beschafft Standard-Bezüge, die im Bedarfsfall hervorgeholt werden. - Schranktüren mit Folien gestalten
Vorhandene Schränke lassen sich unkompliziert mit Möbelfolien im gewünschten Farbkonzept umgestalten. Dabei ist etwas Geduld gefragt, damit keine Bläschen entstehen. Außerdem braucht es Fingerspitzengefühl und ein exaktes Auge, um die Klebefolie perfekt zu schneiden.
- Lichtquellen mit Bedacht einsetzen
In einem Camper müssen die Arbeitsflächen in der Küche, die Leseecke am Bett oder die Sitzgruppe ideal ausgeleuchtet werden. Helles, zu grelles Licht taucht den Camper aber in eine ungemütliche Atmosphäre. Indirektes Licht ist Trumpf, denn nimmt man die Lichtquelle nicht direkt wahr, erscheint der Raum größer und man fühlt sich subjektiv wohler. LED-Streifen als Akzent unter der Arbeitsfläche, am Bettrahmen oder hinter einem Regal sind nur drei der vielen Möglichkeiten, um unkompliziert indirektes Licht zu realisieren. Auch Lichterketten mit attraktiven Designs und in einer warmen Lichtfarbe sind dazu geeignet.